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Die Geschichte der Bio-Pioniere
Bereits vor 30 Jahren lancierte Coop mit Naturaplan die erste Bio-Marke im Schweizer Detailhandel. Eine echte Pionierleistung. Die Ursprünge des Schweizer Bio-Landbaus reichen aber noch weiter zurück. Zu den Wegbereitern gehörten Bio-Bäuerinnen und -Bauern, aber auch Wissenschaftler und Politiker.
1920er-Jahre

Der Österreicher Rudolf Steiner begründet 1924 die Theorie der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und schafft somit die Grundlage für den 1927 gegründeten Anbauverband Demeter, der Beginn der organisierten Bio-Landwirtschaft. In der Schweiz ist die Ernährungsreformerin Mina Hofstetter eine Pionierin der biologischen Landwirtschaft. Die Theorien von Steiner und eigene Untersuchungen werden von ihr in Vorträgen und Niederschriften weitergegeben. In Ebmatingen im Kanton Zürich bietet sie ab 1928 biologische Land- und Gartenbaukurse an und gründet 1936 eine Schule für den biologischen Landbau. Rosa und Konrad Oswald stellen Ende der 1920er-Jahre ihren Hof in Klarsreuti im Kanton Thurgau auf biologisch-dynamische Landwirtschaft um und werden somit die ersten Bio-Bauern der Schweiz.
1930er- und 1940er-Jahre

Die Bauernheimat- und Hausmütterschule Möschberg wird von Maria und Hans Müller bei Grosshöchstetten im Kanton Bern gegründet. Maria Müller leitet die Schule und erforscht im Hausgarten wichtige Grundlagen der biologischen Landwirtschaft. Ihr Mann gründet die Jungbauernbewegung und wird Nationalrat. Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht er sich jedoch auf den Möschberg zurück. Die Arbeit des Ehepaars Müller hat internationale Ausstrahlung.
1950er-Jahre

Die Grundlagen des organisch-biologischen Landbaus werden von Maria und Hans Müller in Zusammenarbeit mit dem deutschen Arzt und Bakteriologen Hanspeter Rusch entwickelt, woraus sich später der deutsche Anbauverband Bioland konstituiert – heute einer der führenden Bio-Anbauverbände im deutschsprachigen Raum. Die Erkenntnisse der Forschungsarbeiten werden in Kursen der Möschberg-Bewegung weitergegeben. Der Verkauf der biologischen Lebensmittel erfolgt fast ausschliesslich direkt ab Hof und in geringem Umfang auch über die bestehenden Reformhäuser. In der Schweiz entstehen erste Bio-Unternehmen wie Biotta (Gemüsesäfte) und Bio-Familia (Cerealien).
1960er-Jahre

Die Bio-Bewegung agiert noch weitgehend isoliert. Die Zeichen der Zeit sind auf Fortschritt und Wachstum ausgerichtet. Ökologie und biologische Landwirtschaft werden von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt oder stossen auf Unverständnis. Gegen Ende der 1960er-Jahre trifft die biologische Ernährungsweise langsam bei einer anderen Zielgruppe auf Interesse: jüngere Leute, die sich nicht für die esoterischen Anschauungen der Steiner-Bewegung interessieren, sondern durch den aufkommenden Gedanken des Umweltschutzes neugierig werden. Der 1966 vom ETH-Professor Philippe Matile verfasste Artikel «Die Grenzen der Kunstdüngerwirtschaft» erzürnt viele Vertreter des konventionellen Landbaus. Aber auch seine weiteren Veröffentlichungen sorgen für Zündstoff und fachen eine weitreichende Diskussion in der Schweizer Öffentlichkeit an.
1970er-Jahre

1973 kommt es zur Gründung des FiBL, des Forschungsinstituts für biologischen Landbau. Nach Ablehnung durch das Schweizer Parlament wurde dieses Institut als Privatinitiative gegründet, um die Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern durch wissenschaftliche Beratung zu unterstützen. Zudem wird die Biofarm-Genossenschaft durch Abspaltung von der Möschberg-Bewegung gegründet. Mit Demeter, Biofarm, SGBL und Progana gibt es weitere Bio-Organisationen, die sich allerdings kaum untereinander austauschen.
1980er-Jahre

Bio kommt in Bewegung: Unter der Leitung des FiBL einigen sich die Bio-Anbauverbände Demeter, Biofarm, SGBL Bio und Progana auf gemeinsame Bio-Richtlinien, die unter dem weltweit ersten Bio-Dachverband Bio Suisse vertrieben werden. Das Logo der grünen Knospe, das von Philippe Matile ursprünglich für das FiBL entworfen wurde, wird zum verbindlichen Gütesiegel. Anlass für diese Initiative ist das Ende der 1970er-Jahre drohende Verbot der Kategorisierung «Bio» durch eine eidgenössische Kommission, die die uneinheitliche Verwendung des Begriffs im Lebensmittelhandel bemängelt. Umweltkatastrophen wie Tschernobyl oder der Brand bei Sandoz in Basel wecken zunehmend das Interesse für biologische Lebensmittel. Junge Aussteiger gründen vermehrt Bio-Kommunen oder übernehmen Bauernhöfe, um dort Bio-Landbau zu betreiben.
1990er-Jahre

Durch Volksabstimmungen in den 1990er-Jahren wird der Bio-Landbau in der Schweiz gestärkt. Gesetzesvorlagen, die die konventionelle Landwirtschaft stärken sollen – ohne Rücksicht auf Böden und Tierwohl – werden klar abgelehnt. Der Bio-Landbau wird als förderungswürdige Landwirtschaftsform anerkannt, seit sich durch die Agrarreform von 1992 das System der Direktzahlungen an Landwirtschaftsbetriebe ändert und der Bund den Betrieben, die auf Bio umstellen wollen, Förderungsbeträge zubilligt. Der Vertrieb der Bio-Produkte verläuft bis dato aber nur über kleine Bio-Läden, Reformhäuser und den Direktvertrieb über die Hofläden.
1993

Die Geburtsstunde von Naturaplan, der ersten Detailhandelsmarke für Lebensmittel aus der Bio-Landwirtschaft. Coop verpflichtet sich, die strengen Richtlinien von Bio Suisse einzuhalten und keine Bio-Produkte ohne das Knospe-Logo über Naturaplan zu vertreiben. Diese strategische Partnerschaft ist bis dahin weltweit einzigartig. Obwohl sich Coop schon seit 1978 für eine besonders tierfreundliche Produktion stark macht, werden durch Naturaplan nun endlich auch Bio-Lebensmittel auf breiter Basis verfügbar. Trotz anfänglicher Zweifel in der Öffentlichkeit hat sich die die Marke Naturaplan heute längst etabliert.
1994

Bio boomt, und es gibt zu wenige Bio-Betriebe in der Schweiz, um den Bedarf an Naturaplan-Produkten zu decken. In einer Kampagne sucht Coop nach neuen Bio-Betrieben, woraufhin sich mehr als 3 000 Bauern melden.
1997

Coop und FiBL beginnen eine Kooperation, deren Ziel es bis heute ist, den Bio-Landbau zu fördern, zum Beispiel durch die Entwicklung von speziell für den Bio-Anbau geeignete Sorten, oder auch durch die Verbesserung von Anbaumethoden und der Produktqualität.
2003

Naturaplan feiert das zehnjährige Jubiläum und Coop lanciert aus diesem Anlass den Naturaplan-Fonds, den heutigen Coop Fonds für Nachhaltigkeit, der jährlich Projekte im Umfang von heute 16,5 Millionen Franken unterstützt.
2005

Bio Suisse feiert 25-jähriges Jubiläum und ist stolz auf mittlerweile 6 114 Knospe-Betriebe in der Schweiz. Coop gratuliert der langjährigen Partnerin in Form einer Inserate-Kampagne.
2008

Die Wahrnehmung von Bio verändert sich. Mitte der 2000er-Jahre wird für Personen, die einen gesunden und umweltbewussten Lebensstil pflegen, der Begriff LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) geprägt. Coop trägt diesem Trend Rechnung, indem Naturaplan einen moderneren Auftritt bekommt und das Sortiment mit Fokus auf Gesundheit und Genuss weiter ausgebaut wird.
2010

Coop nimmt in Kooperation mit Bio Suisse und dem FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) das UNO-Jahr der Biodiversität zum Anlass, um der Bevölkerung in einer Vielzahl von Projekten den Zusammenhang von Bio-Landbau und dem Schutz der Artenvielfalt nahezubringen.
2013

Naturaplan, die erste Bio-Marke des Schweizer Detailhandels, wird 20 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums präsentiert Coop eine Weltneuheit: Schweizer Markenprodukte in Bio-Qualität im Dualbranding mit Naturaplan. Coop führt insgesamt 20 Produkte in dieser Linie ein. Die Bandbreite reicht vom Naturaplan-Bio-Fondue von Gerber über Naturaplan-Bio-Chips von Zweifel bis Naturaplan-Bio-Bier von Feldschlösschen und sogar Thomy steigt mit Bio-Senf und -Mayonnaise ein. Coop thematisiert «Bio» auch musikalisch durch die Lancierung der Casting-Band Sons of Nature und deren Song «I Love», der sich grosser Beliebtheit erfreut und eine goldene Schallplatte gewinnt.
2016

Bio ist etablierter denn je. Die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz kaufen jährlich für mehr als 2,5 Milliarden Franken Bio-Produkte. Das entspricht einem Marktanteil von fast 8 Prozent. Der Umsatz von Naturaplan überschreitet zum ersten Mal die Marke von 1 Milliarde Franken. Der Anteil der von Coop verkauften Bio-Produkte beträgt knapp 50 Prozent des Schweizer Bio-Markts.
2018

Naturaplan blickt auf die erfreuliche Entwicklung in den letzten 25 Jahren zurück. Mittlerweile führt Coop mehr als 2 500 Naturaplan-Produkte und rund 14 Prozent aller verkauften Lebensmittel sind Bio. Zum Jubiläum gönnte sich die Marke einen frischen Auftritt und tritt mit neuem Claim «Natürlich. Richtig. Gut.» auf. Weil es natürlich ist, der Umwelt und ihren Ressourcen Sorge zu tragen. Hier und überall auf der Welt. Weil es richtig ist, respektvoll und achtsam mit der Natur und ihren Produkten umzugehen und nachhaltig zu handeln. Weil es gut ist, sich selbst etwas Gutes zu tun und das Beste der Natur mit gutem Gewissen zu geniessen.
2021

Seit 2021 ist frischer Kaffee, der an den Kaffeemaschinen in allen Coop Restaurants, Coop Take-it und Ca'Puccini erhältlich ist, Bio Suisse- und Fairtrade-zertifiziert. Dazu gibt es Schweizer Milch, Kaffeerahm und Zucker in Naturaplan Bio-Qualität mit der Knospe von Bio Suisse. Die Papierbecher für Take-Away-Heissgetränke sind FSC®-zertifiziert. Damit erfüllt das Bio-Sortiment an den Kaffeemaschinen höchste Standards hinsichtlich Fairness und Ökologie.
2023

30 Jahre Naturaplan: Das Jubiläum der grössten Coop-Eigenmarke feiern wir mit zahlreichen Events und der Einführung von über 170 neuen Naturaplan-Produkten im Laufe des Jahres. Kundinnen und Kunden von Coop finden bereits heute rund 3 000 nachhaltige Naturaplan-Produkte in den Regalen und es werden immer mehr!