Bei der in Milch und Milchprodukten enthaltene Lactose (= Milchzucker) handelt es sich um einen Zweifachzucker, welcher von einem Enzym (Lactase) in seine Einzelbestandteile gespalten werden muss, um vom Dünndarm ins Blut aufgenommen zu werden. Lactase wird normalerweise von den Zellen der Dünndarmschleimhaut gebildet. Bei einer Lactoseintoleranz produziert der Köper dieses Enzym nicht in ausreichenden Mengen. Ist das Enzym nicht oder nur in ungenügender Menge vorhanden, gelangt die Lactose unverdaut in den Dickdarm. Die Folgen sind meist krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.
Diagnose von Lactoseintoleranz
Da die Symptome nebst Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sehr vielfältig ausfallen können, wird eine Lactoseintoleranz nicht immer sofort als solche erkannt. Eindeutige Klarheit schafft ein Wasserstoff (H2)-Atemtest beim Arzt. Dabei wird nüchtern (nach einer Nahrungskarenz von 12 Stunden) 50 g in Wasser aufgelöster Lactose getrunken. Danach wird innerhalb mindestens 2 Stunden alle 30 Minuten die Konzentration von Wasserstoff in der Atemluft gemessen, wodurch eine Lactoseintoleranz diagnostiziert werden kann. Denn die unverdaute Lactose wird im Dickdarm durch Bakterien abgebaut, die unter anderem Wasserstoff produzieren, welcher im Atem messbar ist.