Seit eh und je wird die Rebsorte
im nördlichen Rhônetal angebaut. Von dort stammt sie und dort erzielen die Winzer die hervorragendsten Ergebnisse. So ist sie Hauptsorte der körperreichen Weissweine der Appellationen Crozes-Hermitage, Saint-Joseph und Hermitage. Auch das rote Sortiment der AOC-Weine bereichern sie als aromatische Beigabe.
Die
Marsanne-Rebsorte ergibt kräftige, amberfarbene Weine mit viel Extrakt und einem interessanten Duft nach Mandeln. Ebenso sind fruchtige Aromen charakteristisch, die an Birnen und Quitten erinnern. Marsanne-Weine haben einen mittleren Säuregehalt, fallen also mild aus. Trotz der niedrigen Säurewerte verfügen sie über ein gutes
Lagerpotenzial. Im Weinkeller können die schmackhaften Tropfen nicht nur für einen besonderen Moment des Genusses länger aufbewahrt werden, sondern nehmen auch an Würze zu. Die Reife verleiht ihnen blumige Noten sowie nussige Nuancen. Manche Jahrgänge entwickeln sich mitunter 30 Jahre lang und gewinnen dabei an Komplexität.
Merkmale der Rebsorte Marsanne
Mit einigem Recht kann
Marsanne als urfranzösische Sorte angesehen werden. Ihre Herkunft aus dem Südosten
Frankreichs gilt als erwiesen. Unlängst nahm der französische Weinstock-Experte Louis Levadoux ihre amelografischen Eigenschaften unter die Lupe. Dabei deckte er die Verwandtschaft mit
Viognier,
Syrah und
Roussanne auf und ordnete sie der Gruppe der „Famille des Sérines“ zu, ein sicheres Indiz für ihren geografischen Ursprung.
Wer sie in den Weinbergen des französischen Rhône-Tals oder des
Wallis wiedererkennen will, sollte auf folgende Merkmale achten: An den
Stöcken der Marsanne-Rebsorte gedeihen weiss behaarte Triebe und Jungblätter mit leicht rötlichem Schimmer. Die grossflächigen fünflappigen Blätter mit abgerundeten und weit auseinanderstehenden Zähnen an den Rändern verfügen über tiefe Einbuchtungen. Die kegelförmige Traube ist von mittlerer Grösse und lockerbeerig. Die hellgrünen Beeren besitzen einen goldenen Schimmer.
Die Marsanne-Rebsorte reift relativ spät aus und ist ertragreich. Voraussetzung für gute Früchte ist ein trockenes und sonniges Klima. Hinsichtlich des Bodens ist sie recht anspruchslos. Sie gibt sich mit kargem Terrain zufrieden und zeigt eine Affinität zu steinigen Hängen. Gegenüber dem Falschen Mehltau und Botrytis ist sie anfällig. Gegen Echten Mehltau ist sie hingegen resistent.
Weltweiter Anbau von Marsanne
Französischer Marsanne-Wein
Die nördliche Region des Rhône-Tals gilt auch ausserhalb Frankreichs als Anbauregion Nummer eins. Das Hauptgebiet bilden die überwiegend steilen Weinberge der Appellationen Crozes-Hermitage und Saint-Joseph.
Über die meisten Rebstöcke verfügt Crozes-Hermitage im Département Drôme. Dort befindet sich auch der berühmte Weinberg Hermitage, der dem Gebiet seinen Namen gab und auch für die Schweizer Bezeichnung für Marsanne herhielt. Die Rebe wird sowohl sortenrein angebaut, als auch mit Roussanne oder Viognier verschnitten. Zwei Zubereitungsmethoden prägen den Charakter der Marsanne-Weine. Die traditionellen, mittels malolaktischer Gärung erzeugten Tropfen fallen ausgesprochen würzig aus und verfügen über ein gutes Reifepotenzial, das im Alter Nussaromen hervorbringt. Modern hergestellte Weine schmecken deutlich frischer und fruchtiger. Sie sollten aber früher konsumiert werden.
Die zweitgrösste Anbaufläche besitzt Saint-Joseph. Auch dort bieten Steilhänge ideale Wachstumsbedingungen. Da das Klima etwas kühler ist, reifen die Trauben später. Dadurch verfügen die Marsanne-Weine aus Saint-Joseph über ein feineres Fruchtaroma.
Auch ausserhalb des Rhône-Tals findet man die weisse Traube. In der
Provence wird sie in einer Mittelmeerbucht der Calanque-Kalksteinküste angebaut und ist Teil der Appellation AOC Cassis. Bedeutsam ist auch die Region
Languedoc. Der Verschnitt mit Viognier bringt dort die blumige Note der Weinsorte Marsanne besonders gut zur Geltung. Im Languedoc ist die Sorte unter anderem Bestandteil der AOC-Weine Faugères und Coteaux du Languedoc.
Marsanne ausserhalb Frankreichs
Jenseits der französischen Landesgrenzen befinden sich grössere Rebflächen in
Australien, Italien, der Schweiz und
Kalifornien.
Etwa 240 Hektar umfassen die australischen Weingärten. Auf dem Kontinent steht die Region Victoria an der Spitze, wo Marsanne seit 1860 kultiviert wird.
Unter den europäischen Ländern nimmt Italien den zweiten Platz ein. Hervorzuheben ist hier der DOC-Wein Colli Piacentini. In der
Schweiz ist die Rebe
im Wallis vertreten, wo circa 50 Hektar mit ihr bestockt sind. Am rechten Rhône-Ufer findet sie ein ausgezeichnetes Terroir. Insbesondere die Winzer der Umgebung von Fully, Ardon und Sion widmen sich ihr. Hier wird die als Ermitage bezeichnete Sorte häufig im Barrique ausgebaut.
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