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Das Weinbaugebiet Burgund
Schier unergründlich scheint dieses zugleich faszinierende und legendäre Weinbaugebiet. Kaum eine andere Region weist eine so grosse Vielfalt an verschiedenen Terroirs auf, die den sortenreinen Weinen Prägnanz verleihen. Als eines der ältesten und renommiertesten Anbaugebiete Frankreichs produziert es Spitzenweine en masse. Kultstatus geniesst der Beaujolais. Auch die komplexen Pinot Noirs aus der Côte d’Or und die ausdrucksstarken Chardonnays aus Chablis zählen zu den begehrtesten Tropfen.

Geschichte des Burgunder Weinbaugebiets
Wahrscheinlich brachten die Griechen die Weinrebe um 600 vor Christus in diese Region. Trotz der Vorliebe der Römer für italienische Weine und der Wirren im Zuge der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert war das Burgund über die Jahrhunderte hinweg stets ein blühendes Weinbaugebiet.
Später spielte die Kirche eine wichtige Rolle. Viele der heute vornehmsten Weingüter waren Geschenke des Adels an die Klöster. Darunter befindet sich auch das berühmte Clos de Vougeot, eine Gründung des Zisterzienserordens von Cluny. Nach dem 14. Jahrhundert herrschten die Herzöge von Valois über das Burgund, die dem Gebiet Wohlstand brachten. Grossen Anteil am Aufstieg des Weinbaugebiets Burgund hatte insbesondere der Herzog Philipp der Gute. Er legte fest, welche Rebsorten sich für die Region am besten eignen. Auch kommt ihm das Verdienst zu, bereits im 15. Jahrhundert umfassende Qualitätsstandards gesetzt zu haben, die einem Appellationssystem gleichen. Zudem gründete er das Hospices de Beaune, das heute für seine Weinversteigerung bekannt ist und im Burgund den Ton angibt.
Während des 19. Jahrhunderts wurde das Burgund, wie auch das übrige Frankreich, von mehreren Katastrophen heimgesucht. Reblaus und Mehltau vernichteten mehr als zwei Drittel der Rebfläche. 1861 klassifizierte der Forscher Jules Lavalle systematisch sämtliche Rebflächen. Auf ihn geht die heutige Zuordnung selbst kleinster Parzellen des Burgunder Weinbaugebiets zu verschiedenen Qualitätsstufen zurück.Die herausragende Bedeutung des Weinbaugebiets Burgund besiegelte 2015 die UNESCO. Seitdem nämlich gehören die Côte de Beaune und die Côte de Nuits zum Weltkulturerbe.
Geografie

Klima
Im Burgund herrscht Kontinentalklima. Frost, Hagel, Stürme und kräftige Regenfälle sind die Risiken in dieser von nördlichen Klimabedingungen geprägten Gegend. Aufgrund der nördlichen Lage ist das jeweilige Mikroklima von grosser Bedeutung, denn es kann die makroklimatischen Bedingungen abmildern und so den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer weniger erfolgreichen Ernte ausmachen. Aufgrund der vielfältigen Böden und Mikroklimata stellt das Weinbaugebiet Burgund ein kunterbuntes Mosaik aus verschiedenen Terroirs dar, die im Klassifizierungssystem höchst unterschiedlich bewertet werden.
Zudem wirkt sich das vergleichsweise unbeständige Jahresklima deutlich auf das Gelingen eines Jahrgangs aus. Die Winter sind recht kalt, sodass in einigen Lagen Spätfröste drohen. Die Sommer fallen recht kurz aus. Daher bevorzugen die Winzer frühreifende Trauben. Im Frühsommer zur Blütezeit sowie im Oktober während der Leseperiode stellen im gesamten Gebiet heftige Regenfälle einen Risikofaktor dar. Da das Klima schwankt, ist neben den Lagebezeichnungen der Jahrgang ein wichtiges Qualitätskriterium.
Die besten Tropfen des Burgunder Weinbaus
Charakteristisch für den Weinbau Burgunds ist, dass er fast ausnahmslos sortenreine Tropfen hervorbringt. Damit unterscheidet er sich wesentlich von den Cuvées der Region Bordeaux, mit der er seit eh und je um den Titel «Beste französische Weine» wetteifert. Statt auf die Assemblage mehrerer Sorten setzen die burgundischen Winzer auf eine Traube und schöpfen ihr Potenzial voll aus. Dadurch schlägt sich das Terroir deutlicher nieder und die Kellermeister können aus der Sorte das Beste herausholen. So entstehen in der Côte de Nuits äusserst kraftvolle Pinot Noirs und in Chablis besonders feine Chardonnays mit mineralischer Note.
Das Klassifizierungssystem ist zwar einheitlich, jedoch mit seinen über 100 Appellationen recht kompliziert. Es gibt regionale und kommunale Güteklassen sowie Cru-Bezeichnungen. An der Spitze stehen die Grand Crus, auf sie folgen Premier Crus und danach Erzeugnisse mit dem Etikett Village. Besonders viele prestigeträchtige Cru-Lagen weisen beispielsweise die Regionen Côte de Beaune, Côte de Nuits und Chablis auf. Da das Wetter recht launisch ist, fällt das Ergebnis innerhalb dieser Güteklassen von Jahr zu Jahr anders aus.
Rotweine
Weisse Spezialitäten aus dem Weinbau Burgunds
Rebsorten
Die wichtigsten Trauben stellen Chardonnay, Aligoté für Weissweine sowie Pinot Noir und Gamay für Rotweine dar.
Rebfläche und Produktionsmenge
Der Weinbau Burgunds erzeugt auf einer Gesamtrebfläche von circa 50 000 Hektar rund 2,9 Mio. Hektoliter pro Jahr. Davon sind 65 Prozent Rotweine.
Ob Chardonnay aus dem Chablis oder roter Beaujolais: Obwohl im Burgund die weltbesten und teuersten Weine hergestellt werden, sollte man gerade diese nicht auf gut Glück kaufen. Einen solchen Wein muss man mit viel Passion wählen und die Winzer mit Bedacht aussuchen. Der Online-Shop von Mondovino sowie die Coop-Verkaufsstellen bieten Ihnen eine sorgfältige Auswahl der besten Jahrgänge.