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Gewürztraminer
Neuesten Erkenntnissen zufolge handelt es sich beim Gewürztraminer um eine der ältesten Weinsorten überhaupt. Wegen ihrer Würzigkeit und ihres markanten Aromas eignen sich diese Weine hervorragend zu Speisen mit ähnlichen aromatischen Eigenschaften. Die Rebsorte mit dem deutschen Namen wird vor allem in Frankreich angebaut, ist aber ebenso in Norditalien, Deutschland und Übersee in Neuseeland sowie in den USA beliebt. Sie eignet sich wegen des charakteristischen Aromas hervorragend als «Einstiegssorte». Denn der intensive Geschmack und unverkennbare Duft bleiben auch ungeübten Weintrinkern lange im Gedächtnis.

Ein Feuerwerk für Gaumen und Nase
Der Gewürztraminer ist in der Regel ein schwerer, bouquet-betonter Weisswein mit wenig Säure. «Würzig» ist der geläufigste Ausdruck, um den Duft dieses besonders intensiv-aromatischen Weins zu beschreiben. Auch Rosenduft und Grapefruit charakterisieren ihn treffend.
Je nach Reife, Terroir und Jahrgang variiert seine Ausprägung, was ein äusserst breites Aromaspektrum ermöglicht. Neben einem feinen Blütenduft können Weingeniesser exotische Früchte wie Litschis und Mango wahrnehmen. Betörend ist es ebenso, wenn der dezente Duft von Marzipan und Honig aus dem Glas aufsteigt oder das Bouquet einer Duftkomposition aus Muskatnuss, Nelke und Zimt gleichkommt.
Die Geruchs- und Geschmackssinne regt kaum ein Wein besser an als ein Gewürztraminer. Diese Eigenschaft prädestiniert ihn als Speisebegleiter. Als Apérowein regt er bei pikanten Vorspeisen den Appetit an. Trocken und halbtrocken ausgebaute Exemplare passen hervorragend zu Geflügel und Ragouts, die von würzigen Saucen begleitet werden. Auch bei Fisch, Schalen- und Krustentieren erweisen sich trockene Sorten als gute Begleiter. Opulente Gewürztraminer mit Nuancen exotischer Früchte können hingegen zu asiatischen und scharfen Gerichten gereicht werden. Edelsüsse und süsse Varianten einer Spät- und Auslese ergänzen Desserts optimal, insbesondere dann, wenn sie durch eine Schokoladensosse oder ein Marzipanaroma veredelt wurden.
Aufgrund seiner cremigen Textur sowie seiner Würzigkeit bringt er Käse besonders gut zur Geltung. Gerade bei intensiv duftenden, salzigen sowie cremigen Käsesorten lockt er die Aromen hervor. Der Genuss eines Rotschmierkäses – wie Munster oder Appenzeller – zusammen mit einem Weinglas Gewürztraminer stellt für Gaumen und Nase ein besonderes Erlebnis dar.
Anbau der Rebsorte Gewürztraminer
Der Ursprung der Rebsorte liegt wahrscheinlich im Südtirol. In der kleinen Stadt Tramin wird sie schon um das Jahr 1000 urkundlich erwähnt. Lange Zeit wurde sie nur Traminer genannt, und in Osteuropa trägt sie diesen Namen noch immer. Im Jura, südlich des Elsass, kommt sie unter den Namen Savagnin oder Naturé im exotischen Vin jaune vor.
Die drei genetisch nicht unterscheidbaren Typen dieser Sorte sind der Gewürztraminer (rötlich-orange Beeren), der Rote Traminer (rotbraune Beeren) und der Weisse Traminer (gelblich-grüne Beeren). Vor der Lese verfärben sich die hellgrünen Trauben und erhalten einen hellroten, mitunter orangefarbenen Ton. Bei der Vinifizierung ergeben die Schalen eine kräftig gelbe Farbe. Die Tönung liefert einen Anhaltspunkt für verschiedene Qualitätsstufen: Von hellem Strohgelb bis zu sattem Goldgelb reicht die Palette. Ein goldener Schimmer steht für eine Rebsorte, die hochwertigen Gewürztraminer hervorbringt.
In Bezug auf Lage, Boden und Klima stellt die Rebsorte Gewürztraminer recht hohe Ansprüche. Sie bevorzugt Hanglagen und gedeiht am besten bei mildem Klima. Für einen erfolgreichen Anbau sollten die Böden nicht zu trocken und möglichst tiefgründig beschaffen sein. Die Bodenart prägt wesentlich den Charakter eines Gewürztraminer-Weins. So weist ein auf den Granitböden des Elsass‘ angebauter Gewürztraminer andere geschmackliche Nuancen auf als etwa ein Wein von den muschelkalkhaltigen Terroirs unweit des Neusiedler Sees.
Die wichtigsten Anbaugebiete für Gewürztraminer-Weine
Gewürztraminer sind gefragt. Doch nur wenige Regionen eignen sich für diese Rebpflanze. Die Hauptanbaugebiete konzentrieren sich daher auf Frankreich, Italien und Deutschland. Auch in der Schweiz werden insbesondere im Kanton Zürich Weinberge mit Traminer bestockt. Mit 50 Hektar hat die Schweizer Produktion jedoch nur einen geringen Anteil.